Ende 2007 beauftragte die Gemeinde Morbach eine vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium geförderte Studie an das IfaS (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement am Umweltcampus Birkenfeld). Diese Studie wurde von der Firma areal maßgeblich mit gestaltet und durchgeführt.
Im Juni 2008 wurden die Ergebnisse des 260-seitigen Abschlussberichts beim Umweltministerium vorgestellt. Mit der Studie konnte umfassend geklärt werden, dass aus unterschiedlichen, regional verfügbaren Biomassen ein hochwertiges Humussubstrat hergestellt werden kann, das über alle Eigenschaften der Terra Preta do Indio verfügt. Im Folgenden trägt dieses Substrat den Arbeitstitel »Morbacher Humus Substrat«, kurz: »MHS«.
Zudem konnte nachgewiesen werden, dass im Einzugsgebiet geeignete Biomassepotentiale (Gärreste, Baum- und Strauchschnitt, Grasschnitt usw.) sowie mineralische und organische Zuschlagstoffe in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen.
Zur Entwicklung geeigneter Behandlungs- und Verfahrenstechniken für die geplante Pilotanlage Morbach wurden umfangreiche Feldversuche durchgeführt. Durch den Feldversuchsaufbau konnten die großtechnischen Abläufe und Prozesse kleinmaßstäblich simuliert und deren Effektivität und Umsetzbarkeit überprüft werden.
Des weiteren konnten durch die Versuchsreihen wertvolle Rückschlüsse auf die Optimierung des großtechnischen Anlagenkonzepts und auf die Qualität der hergestellten Produkte gezogen werden.
Anhand umfassender und z.T. komplexer Analysemethoden (z.B. genetischer Fingerprint) wurde der Nachweis erbracht, dass die Eigenschaften des erzeugten Humussubstrats mit der nativen Terra Preta nicht nur vergleichbar sind, sondern diese in Punkto Wasserspeicherfähigkeit, Kationenaustauschkapazität, Pufferfähigkeit, Dauerhumusgehalt und Nährstoffgehalt noch übertreffen.
Die entwickelten Produkte haben ein breiteres Anwendungsspektrum z.B. als Pflanzsubstrat oder Bodenverbesserungsmittel. Ihr Einsatz generiert u.a. gesundes Pflanzenwachstum, optimiert die Ressourceneffizienz und steigert die Flächenproduktivität bei gleichzeitiger Umweltschonung.
Größte Potentiale besitzt die Terra Preta-Technologie für die Entwicklung nachhaltiger Landnutzungssysteme, in denen verschiedene ökologische, soziale und wirtschaftliche Belange zu einem sinnvollen Gesamtkonzept miteinander vernetzt werden.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass sich die Terra Preta-Technologie, optimal sich in bestehende bestehende regionale und urbane Strukturen integrieren lässt. Sie besitzt innovative Zukunftspotentiale für die Verbesserung zahlreicher boden-, klima- und umweltrelevanter Faktoren und entspricht dem Kreislaufwirtschaftsgedanken in idealer Weise.