Palaterra unterstützt mit Rat und Tat, wie auch mit Palaterra-Produkten den BUND in Niedersachsen. Der BUND Landesverband hat ein außergewöhnlich engagiertes, vielseitiges Projekt auf die Beine gestellt um die Terra Preta zu untersuchen.
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Der BUND und seine Partner organisieren zusätzlich ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm » Termine 2016
Illustration: Dieter Krellmann
»Terra Preta in Niedersachsen«
Im Jahr 2013 führte der BUND in der Region Hannover erfolgreich ein einjähriges Pilotprojekt mit Terra Preta durch und rief Ende 2014 mit der Unterstützung der Niedersächsichen Bingo-Umweltstiftung ein landesweites Projekt mit dem Titel »Terra Preta in Niedersachsen« ins Leben.
Seit dem hat sich einiges getan. Viele unterschiedliche interessierte Menschen, Schüler und Schülerinnen, Gärtner, Wissenschaftler, und viele mehr, treffen sich, arbeiten Hand in Hand, pflanzen, stellen selber Terra Preta her, diskutieren und freuen sich an ihren Erfolgen und Erfahrungen.
Foto:BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Warum beschäftigt sich der BUND mit Terra Preta?
Ausgangspunkt der Beschäftigung des BUND mit der Terra Preta (portugiesisch für »schwarze Erde«) war es, unter anderem einen Ersatz für die Verwendung von Torf zu finden. Der massive Einsatz von Torf in unseren Gärten wie auch im Profibereich (ca. 15. Millionen Tonnen werden in Deutschland jährlich verarbeitet!) setzt bei seinem Abbau, große Mengen CO2 frei und zerstört in eklatanter Weise intakte Moorlandschaften. Eine Vielzahl spezialisierter (endemischer) Pflanzen und Tiere sind auf diese sehr sensiblen Biotope angewiesen.
Ein weiterer wichtiger Grund war der Wunsch, künstlichen Dünger in unseren Gärten zu vermeiden und trotzdem prachtvolle Pflanzen und eine reiche Gemüseernte zu bekommen.
Die Auseinandersetzung mit der wiederentdeckten Terra Preta begeisterte schon seit geraumer Zeit Fachleute, Gärtner und Naturliebhaber. Die Geschichte der Terra Preta do Indio, ist die einer sagenumwoben Hochkultur im heutigen Amazonasgebietes. Die Indios hatten es geschafft, ihre »Abfälle«, wie auch ihre »Abwässer« zu einer schwarzen Erde zu verwandeln, die noch heute im Amanonasgebiet existiert und noch immer reiche Ernten hervorbringt. Die Ureinwohner konnten durch die Herstellung von Terra Preta wertvolle Nährstoffe erhalten und langfristig im Boden binden.
Foto:BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Viele helfende Hände
Um die Vorteile von Terra Preta einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, hat der BUND-Landesverband Niedersachsen dieses Projekt ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Terra Preta-Substrate zu untersuchen und deren Besonderheiten und Vorteile einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Dazu schaffte der BUND die notwendigen Voraussetzung. Heute wird in mehreren Landkreisen Niedersachsens und in Hannover an 20 Standorten mit Terra Preta-Substraten gegärtnert. Mittlerweile bauen der BUND-Landesverband, dessen Kreisgruppen (Cuxhagen, Osnabrück, Stade, Salzgitter, Luttrum, RUZ, MOORITZe, das Moorlandmuseum, das Museum am Schölerberg, der Pro Natura e.V, interessierte Gärtnereien, der BUND Bio-Hof Wendbüdel, Vereine (Gastwerke e.V., Gemeinschaftsgärtnerei Acker Pella, Kleingärtnerverein Waldfieden e.V., Kleingartenverein Germania List e.V., Offene Pforte e.V. Flachstöckheim,.. )und Schulklassen gemeinsam als Kooperationspartnern des Projektes verschiedenste Gemüse auf Versuchsflächen an. Nach und nach kommen weitere Gruppen hinzu. Die Beteiligten und willkommene Besucher können miterleben, wie gut das Gemüse in Terra Preta-Substraten wächst.
Foto:BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Was machen die Terra Preta-Substrate so besonders?
Neben allen schon bekannte Eigenschaften wie Wasserspeicherfähigkeit, der Möglichkeit des Humusaufbaus und dem immensen und gesunden Wachstums der Pflanzen in Terra Preta-Substraten erläutert die Projektkoordinatorin Dr. Mona Gharib „Der Einsatz von Biochar (zertifizierter Pflanzenkohle) kann zu einer Amelioration (Verbesserung) der Bodenverhältnisse führen. Diese ist von klimatischen Verhältnissen ebenso abhängig wie vom Ausgangsboden. Terra Preta-Substrate erhöhen die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe zu speichern«.
Hergestellt werden die Terra Preta-Substrate aus Kompost, zertifizierter Pflanzenkohle, Mineralien und Dung (bevorzugt aus biologischer Tierhaltung). »Dabei werden organische Abfälle zum Aufbau nährstoffreicher Substrate verwendet. Bei richtiger Prozessführung werden Fäulnisprozesse vermieden und im Vergleich zur Nutzung von Mineraldünger entstehen weniger Kohlendioxid und Methan – ein Beitrag zum Klimaschutz« sagte Gharib im Jahr 2014. Heute sieht sie, daß in der TP ein großes Potential steckt und ist nach wie vor davon überzeugt!
Foto:BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Wie werden die Terra Preta-Substrate im Projekt untersucht?
Um die Terra Preta zu testen und neutral beurteilen zu können, pflanzt jeder Kooperationspartner auf seiner Demonstrationsfläche verschiedene Gemüsesorten an. Jeweils ein Drittel der Fläche wird mit Terra Preta befüllt, ein Drittel mit Kompost und ein Drittel gar nicht, das heißt hier bleibt der bestehende Ausgangsboden zum Vergleich. So kann feststellt werden, wie gut das Gemüse auf den unterschiedlichen Böden wächst.
Mit dem Projekt will der BUND Niedersachsen auch einen Beitrag leisten zur Diskussion um die positiven Effekte von Terra Preta-Substraten und diese weitreichend testen. Wie viele Nährstoffe sind in den verschiedenen Böden für die Pflanzen verfügbar und wie viel davon nehmen die Pflanzen auf? Wie wirken sich Terra Preta-Substrate auf den Humusaufbau und die Bodenlebewesen aus? Diese Fragen werden auf der Demonstrationsfläche in Hannover auch wissenschaftlich untersucht.
Foto:BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Veranstaltungen rund um die Terra Preta
Die Kooperationspartner organisieren in ihrem Landkreis ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm. Es werden Führungen, Workshops und Seminaren angeboten.
Des Weiteren sind die Kooperationspartner auf verschiedenen Pflanzenbörsen oder bei Festen mit Informationsständen dabei und beraten über den Torfersatzstoff »Terra Preta«, die Vorteile, Herstellung und Anwendungsmöglichkeiten. Auch wird gezeigt, wie man Terra Preta in seinem eigenen Garten herstellen kann.
Dabei richten sich die Aktionen an alle Altersgruppen: beispielsweise werden Kinder eingeladen gemeinsam mit ihren Eltern zu pflanzen, ernten und zu kochen, was auf den Terra Preta-Flächen wächst. Auch gemeinsame Workshops zum selber machen von kleinen Terra Preta-Beeten, laden zum Mitmachen ein.
Foto:BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Nachhaltigkeit mit Leben füllen!
Der BUND Niedersachsen beschreibt sein Selbstverständnis und ihre Aufgabe in wenigen aber weitreichenden Worten: »Wir begnügen uns nicht damit, Forderungen zu stellen. In unseren Projekten zeigen wir, wie sich umweltpolitische Ansprüche umsetzen lassen und wie der sperrige Begriff Nachhaltigkeit mit Leben gefüllt werden kann. Es geht dabei um die Agrarwende im Kleinen, Umweltbildung, Energiesparen und den klassischen Naturschutz.« Mit diesem Projekt, hat der BUND bewiesen, das dies keine leeren Worte sind!
»Terra Preta in Niedersachsen« – ein außergewöhnlich engagiertes, vielseitiges und nachahmenswertes Terra Preta-Projekt des BUND. Palaterra ist stolz ein Teil davon zu sein und notwendige Informationen, Palaterra®-Substrate, wie auch die zur Herstellung notwendige fermentierte Pflanzenkohle (Palaterra® Initial) beisteuern zu können.
Unseren herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!
Foto:BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
Text: Dieter Krellmann
Rückfragen zu »Terra Preta in Niedersachsen« an:
Dr. Mona Gharib
Projektkoordinatorin
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69-34
E-Mail: mona.gharib(at)nds.bund.net
Lara Schmidt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0511- 9669-76
Lara.schmidt(at)nds.bund.net
Meinungen von Beteiligten zu »Terra Preta in Niedersachsen«
Fotos der Beteiligten: BUND Landesverband Niedersachsen e.V.