Liebe Leser,
herzlich Willkommen auf der Internetseite rund um die neue Terra Preta.
Diese Plattform steht im Zusammenhang mit der Palaterra. Sie informiert über die aktuellen Tätigkeiten, Forschungen und Auszeichnungen und enthält Verlinkungen zu Fernseh- und Zeitungsberichten. Neben www.das-gold-der-erde.de steht Ihnen die Seite der Vertriebsgesellschaft www.palaterra.eu als Informationsplattform zur Verfügung. Ebenso finden Sie aktuelle Neuigkeiten in facebook.
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken.
Terra Preta – die Schlüsselinnovation des Jahrhunderts.
Wie viel Erde braucht der Mensch?
Während die Weltbevölkerung rasant wächst, schrumpft die für den Nahrungsmittelanbau verfügbare Ackerfläche dramatisch. Experten schätzen, dass weltweit bereits über 2 Milliarden Hektar Ackerfläche unbrauchbar geworden sind. Das entspricht der Fläche der USA und Kanadas zusammen. Jährlich ist eine Zunahme degradierter Böden von 5 bis 7 Millionen Hektar zu verzeichnen. Fehlbewirtschaftung und Klimaveränderungen sind die primären Ursachen. Hinzu kommt, dass die Qualität der bewirtschafteten Böden aufgrund der rapiden Abnahme der Humusgehalte immer schlechter wird. Lebensmittelknappheit, explodierende Preise, sind unmittelbare und soziale Unruhen in ärmeren Teilen der Welt mittelbare Folgen.
Ohne Humus geht nichts. Humus verbessert die Bodenfrucht-
barkeit, Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffspeicherung. Und er ist der beste Erosionsschutz für Böden.
Ohne Humus geht der Luft die Luft aus.
Nicht zu überschätzen ist die Funktion, die Humus im Kohlenstoffkreislauf spielt. Etwa 4/5 des am aktiven Kohlenstoffkreislauf in der Biosphäre beteiligten Kohlenstoffs sind in unseren Böden gebunden. Davon liegt der überwiegende Anteil in Form von Humus bzw. Dauerhumus vor. Der Rückgang von Humus führt zu einer drastischen Anreicherung von Kohlendioxid in der Atmosphäre.
Umgekehrt führt eine Anreicherung von Dauerhumus bzw. Kohlenstoff in den Böden zu einer deutlichen Reduzierung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre. Könnte diese Methode der CO2-Sequestrierung flächendeckend umgesetzt werden, wäre dies ein beachtlicher Beitrag zum Klimaschutz! Wir wissen heute, dass unter bestimmten Vorrausetzungen pro Hektar Ackerboden rund 250 t Kohlenstoff längerfristig gespeichert werden können.
Die beste Lösung ist manchmal ganz einfach.
Viele Urvölker wussten, dass man mit intelligenter Bewirtschaftung der Böden deren Fruchtbarkeit steigern konnte. Einer der beeindruckenden Beweise ist die Terra Preta do Indio (Entdeckung und Geschichte von Terra Preta do Indio), eine anthropogene Schwarzerde aus dem Amazonasbecken, hergestellt vor tausenden von Jahren aus Ernteresten und organischen Siedlungsabfällen. Diese Urform eines nachhaltigen Stoffstrommanagementsystems ermöglichte auf den unfruchtbaren Regenwaldböden einen effizienten Nahrungsmittelanbau für eine enorm große Bevölkerung. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts entdeckten Archäologen dieses „schwarze Gold" des Amazonas. Seine Fruchtbarkeit ist bis heute erhalten geblieben und weltweit einzigartig. Bei Wissenschaftlern ist das Potential der Terra Preta unumstritten: Sie macht nicht nur degradierte Böden fruchtbar – sie trägt auch bei zur Lösung so gravierender Umweltprobleme wie der zunehmenden Wasserknappheit oder dem Klimawandel.
Neue Erde für die Erde: Palaterra
Seit 2005 beschäftigt sich in Rheinland-Pfalz ein Expertenkreis mit Terra Preta. Durch intensive, anwendungsorientierte Forschung ist es gelungen, die einstigen Herstellungsmethoden zu identifizieren und die Erfindung auf einen modernen großtechnischen Maßstab zu übertragen. Das Ergebnis sind hochwertige Humussubstrate, die mit den Eigenschaften der nativen Terra Preta weitgehend identisch sind und diese teilweise sogar übertreffen.
Im November 2009 wurde Palaterra offiziell gegründet und entwickelt die Terra Preta Technologie weiter. Dazu zählt nicht nur die nachhaltige Verbesserung von Nutzböden – sie macht aus bisher vernachlässigten Stoffströmen die Basis für eine signifikante regionale Wertschöpfung.
Joachim Böttcher
Dieser grundlegende Text wurde zur Fachtagung »Aktiver Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel – Beiträge der Agrar- und Forstwirtschaft« des Johann Heinrich von Thünen-Instituts verfasst. Sie können ihn in der Langversion als PDF (PDF-Dokument 56kb) »Terra Preta – die Schlüsselinnovation des Jahrhunderts« herunterladen.
Aktuell erfahren Sie auf dieser Webseite, wie wichtig das Thema Boden und speziell die Möglichkeiten, die die neue Terra Preta für Umwelt und Klima schaffen wird.
Die Aufsätze zum Thema »Die Bedeutung von Böden und Humus im Kohlenstoffkreislauf« sowie »Torf als Ausgangstoff für Kultursubstrate und Blumenerden« von Christine Müller-Beblavy werden unter dem Punkt »Artikel und Vorträge zum Thema Terra Preta« bereitgestellt.
Lassen Sie sich, liebe Leser, auf den folgenden Seiten vom »Gold der Erde« in seinen Bann ziehen.